Was ist eigentlich Ihr erster Gedanke, wenn Sie mit dem Wort „Digitalisierung“ konfrontiert werden? Was bedeutet „Digitalisierung“ überhaupt für Sie? Und ist „Digitalisierung“ für die Deutschen etwas Gutes oder doch eher negativ behaftet?
In der repräsentativen Umfrage von Cisco „So digital ist Deutschland wirklich“ geben über 5.000 Teilnehmer einen Einblick, wie sie der Digitalisierung gegenüberstehen.
Meinungen der Bürger sind gespalten
Nicht nur Shoppen im Internet, Banking von zu Hause oder die Kommunikation mit Mitmenschen per Smartphone, sondern auch der digitale Arbeitsplatz z.B. in Form von Homeoffice oder Videokonferenzen geben ein konkretes Bild: Digitalisierung ist bei weitem kein rein technisches Thema mehr. Laut der Umfrage nehmen die Deutschen zunehmende Digitalisierung am stärksten mit 36 Prozent in der Freizeit wahr, gefolgt von der Arbeit mit 23 Prozent als zweitstärkster Berührungspunkt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass die emotionale Komponente der Digitalisierung immer deutlicher thematisiert wird.
Auf die Frage, was die Teilnehmer am Ehesten empfinden, wenn sie an den Begriff „Digitalisierung“ denken, waren die Antworten zwiegespalten. Obwohl rund ein Viertel der Digitalisierung mit Neugier begegnen, stehen dem fast genauso viele Bürger gegenüber, die Genervtheit und Überdruss äußern. Sorge, Überforderung und Unsicherheit reihen sich mit ungefähr zwölf Prozent vor Vorfreude und Zufriedenheit ein, die ungefähr acht Prozent angaben. Allerdings sehen vor allem die älteren Mitbürger (50+) sowie die unter 30-Jährigen die Digitalisierung als etwas Positives.
Die Komplexität des Themas für die Deutschen wird noch deutlicher im Verlauf des Studienberichts. Gerade bei Digitalisierung und technischem Fortschritt steht Sicherheit ganz oben auf der Liste – laut der Studie spielen Datensicherheit und Datenschutz eine entscheidende Rolle. So sind sich 61 Prozent der Befragten einig, dass der Alltag durch neue, digitale Technologien einfacher wird. Auf der anderen Seite machen für 51 Prozent der Teilnehmer dieselben Technologien den Alltag unsicherer. Dennoch würde sich für ungefähr die Hälfte der Befragten das Leben durch fortschrittliche Technologien verbessern.
Handlungsbedarf besteht nach wie vor
Einer der in der Studie angebrachten Handlungsvorschläge legt ganz klaren Wert auf Aufklärung und Fortbildung sowie Führung für die bisher noch unerfahreneren Mitarbeiter innerhalb Unternehmen. So fühlen sich immerhin knapp 53 Prozent der Teilnehmer gut auf die Digitalisierung vorbereitet, wie zu erwarten befinden sich hier die jüngeren Generationen mit den größten Anteilen. Der Fokus sollte daher eher auf den knapp 30 Prozent liegen, die sich nicht für die Zukunft gewappnet sehen, denn hier gilt: Die Unsicherheit steigt mit dem Alter deutlich an – gerade mal neun Prozent der über 65-Jährigen sehen sich als gut vorbereitet.
Der bereits dargelegte Zwiespalt offenbarte sich bereits im Mai 2018. In einer von civey im Auftrag von Cisco durchgeführten Befragung erhofften sich circa die Hälfte der Mitarbeiter mehr Freiheiten durch den digitalen Arbeitsplatz, aber ungefähr genauso viele zeigten kein bis wenig Interesse, digitale Tools für die digitale Zusammenarbeit zu verwenden.
Empfindung vs. Realität – Deutschland im Ranking
Schenkt man den Aussagen der Befragten Glauben, hinkt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich hinterher. So gäbe es nicht nur im Ausland deutlich mehr digitale Angebote (61 Prozent), nur etwa ein Viertel sieht Deutschland im stabilen Mittelfeld – 39 Prozent dagegen sehen die Bundesrepublik im unteren Drittel. In der Schlussgruppe landet Deutschland für ungefähr ein Viertel.
Der Realität entspricht das Ganze allerdings kaum. Im internationalen Vergleich von 118 Ländern durch den Digital Readiness Index von Cisco und Marktforscher Gartner landet Deutschland in der Spitzengruppe. Nur die USA, die Schweiz, Singapur, die Niederlande und Großbritannien erzielen höhere Werte.